Vor uns die Sintflut?

17.-18.07.2026

Klimapilgern an der Westküste und zur versunkenen Kirche von Rungholt

Sagenumwoben sind sie, und doch: Die Menschen im versunkenen Rungholt waren uns sicher ähnlich. Wie wir strebten sie nach Geld und gutem Leben. Sie gewannen beides aus Bodenschätzen, aus dem Abbau salzigen Torfs, und griffen damit großflächig das sie umgebende Wattenmeer ein. Ihr Gotteshaus glich in Form und Größe der Kirche St. Olaf in Breklum, ein Zeichen ihres christlichen Glaubens und ihrer Macht.

Ahnten wohl manche, dass die Naturgewalt größer ist als Menschenwerk? Spielten sie angesichts der Herausforderungen am Lebensort Wattenmeer mit dem Gedanken, ihre Heimat zu verlassen? Oder verdrängten sie diese Fragen? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur: In der Nacht des 16. Januar 1362 holte die Wirklichkeit sie auf grausame Weise ein. Die Marcellus-Sturmflut löschte Tausende Leben, ganze Siedlungen und Landstriche an der Westküste von Schleswig-Holstein aus.

Im Sommer 2026 begeben wir uns auf eine zweitägige Reise in die Vergangenheit, in die Gegenwart und unsere mögliche Zukunft. Wir halten inne und feiern Gottesdienst in der Kirche von Breklum und im Watt, dort, wo Sand und Schlick die Fundamente der Kirche von Rungholt bedecken. Im Watt und im Beltringharder Koog lernen wir, welche Folgen der Klimawandel, den unser eigenes Streben nach gutem Leben befeuert, bereits jetzt für die Fauna und Flora hat. Nicht in Furcht, doch in Ehrfurcht suchen wir gemeinsam den Weg in eine – trotz allem! – hoffnungsvolle Zukunft. Bischöfin Nora Steen ist mit uns unterwegs im Watt und feiert dort mit uns Gottesdienst.

Referent*innen: Dr. Julia Hermann, Christine Dethleffsen
Leitung: Anke Fasse
Veranstalter: Christian Jensen Kolleg, Kooperation mit Kirchenkreis Rendsburg Eckernförde und Kirchenkreis Nordfriesland
Anmeldung: bis zum 03.07.2026 unter oder 04671/9112-0
Teilnahmekosten: 130,00€